Wenn ein Spitalzimmer zum Käfig wird
Die Theater-Büüni Taninchova lädt zu ihrer diesjährigen Aufführung ein. «Der weisse Käfig» bietet viel Unterhaltung und sorgt bestimmt für viele Lacher. Ein Probenbesuch hat dies vollauf bestätigt.¶
Die Theater-Büüni Taninchova zeigt dieses Jahr das Stück «Der weisse Käfig». Bild: sj
Die Theater-Büüni Taninchova lädt zu ihrer diesjährigen Aufführung ein. «Der weisse Käfig» bietet viel Unterhaltung und sorgt bestimmt für viele Lacher. Ein Probenbesuch hat dies vollauf bestätigt.¶
Furttal. Die Geschichte ist simpel, der Inhalt klischeehaft, und trotzdem, oder gerade deshalb, darf beim neuen Spiel der Theater-Büüni Taninchova herzhaft gelacht werden. Ein Mann, drei Frauen, das Chaos vorprogrammiert. «Der weisse Käfig», ein Stück von Lukas Fehr, studiert Regisseur Hansjörg Lutz im Moment mit seinem Theaterteam ein. Bei einer Probe diese Woche schaute der «Furttaler» hinter den Vorhang und traf auf eine engagierte, kleine Gruppe, welche sich mächtig ins Zeug legt, um das Publikum ab März im Anna-Stüssi-Haus in Dänikon aufs Beste zu unterhalten.
«Ja, so eine Komödie können wir auch», meint Lutz bestimmt, aber auch wenn es «leichte Kost» sei, habe man den Anspruch dies auf hohem Niveau zu spielen. Hinter diese Aussage steckt die Erfahrung vom letzten Jahr, als die Theatergruppe mit «Super Theo» die Bühne bespielte. Die turbulente Erziehungskomödie um Elternliebe und Selbstverwirklichung, um Sinn und Wahnsinn von Frühförderung stiess nicht wirklich auf Begeisterung. Nein, dieser Komödien-Stil sei vom Publikum nicht goutiert worden, fasst Hansjörg Lutz zusammen. Und so schwenkte der Regisseur um und bietet dieses Jahr ein Stück, welches das Publikum auf einen leichten und unbeschwerten Theaterabend mitnimmt.
Leicht und unbeschwert hat bis zum Tag, als er im Kreisverkehr einen Unfall hat, auch Lastwagenfahrer Beat Haller (Sepp Gschwend) gelebt. Drei junge, hübsche Frauen liegen ihm zu Füssen, was er natürlich sehr geniesst. Doch nun liegt er im Spital, und das süsse Leben droht abrupt zu enden. Nicht nur, dass er es sich schnell mit dem Pflegepersonal verspielt, auch seine drei Freundinnen kündigen ihren Besuch am Spitalbett an. Da ist guter Rat teuer - Hilfe naht in Form des Schwagers, welcher sich, trotz schlechtem Gewissen, in die Geschichte einspannen lässt. Wie, und ob die Damen wirklich mit Erfolg vor einander versteckt werden können, nein, das wird hier natürlich nicht verraten. Nur soviel, das Stück lässt wirklich keine Langweile aufkommen, Wortwitz und rasantes Spiel sorgen für viel Unterhaltung.
Und dies ist Hansjörg Lutz auch wichtig. Der quirlige Regisseur gibt seinen Darstellerinnen und Darstellern Tipps, erklärt, zeigt vor, und geizt aber auch nicht mit Lob, wenn es läuft. An diesem Abend sitzt noch nicht alles perfekt, manchmal geht noch der eine oder andere Text vergessen, Lutz möchte da und dort noch mehr Tempo, da mehr Augenkontakt oder ganz dem Thema entsprechend, auch mal mehr Sexyness. «Leicht bekleidete Damen, sucht man aber in unserem Stück vergebens», schmunzelt der Regisseur.
Die Theater-Büüni Taninchova ist seit 1996 eine Garantin für gute Unterhaltung. Und übrigens, wer Lust hat, erfahre ich an diesem Abend auch noch, der ist gerne eingeladen, dem Verein beizutreten. Ob um auf der Bühne oder hinter den Kulissen zu unterstützen, man würde sich über neue Gesichter freuen.Doch ganz egal, ob nun mit dem Gedanken, vielleicht selber einmal auf der Bühne zu stehen, oder einfach, um sich unbeschwert unterhalten zu lassen, die Truppe freut sich, wenn ihre Aufführungen im Anna-Stüssi-Haus im März und April gut besucht sind. Premiere ist am Samstag, 2. März, um 20 Uhr, die Derniere am Samstag, 6. April. Der Vorverkauf läuft ab Montag, 5. Februar, 8 Uhr, unter www.taninchova.ch.
Judith SacchiWeitere Infos zu den Aufführungen unter www.taninchova.ch
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