Grosser Bahnhof für den neugewählten Kantonsratspräsidenten Jürg Sulser
Seit Montag ist Jürg Sulser Kantonsratspräsident - seine Heimatgemeinde Otelfingen empfing ihn gleichentags mit einer grossen Wahlfeier.¶
Jürg Sulser kommt in Begleitung von Standesweibel Patrick Hofmann, Gemeindepräsidentin Barbara Schaffner und Gemeinderat
Michael Roth beim Otelfinger Gemeindehaus an. Bild: sj
Seit Montag ist Jürg Sulser Kantonsratspräsident - seine Heimatgemeinde Otelfingen empfing ihn gleichentags mit einer grossen Wahlfeier.¶
Otelfingen. «Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal als ‹höchster Zürcher› hier stehen würde. Es ist mir eine Ehre und Freude», richtete Jürg Sulser das Wort an die zahlreiche Festgemeinde, welche am Montag – trotz Regen – zur Wahlfeier in Otelfingen auf dem Gemeindehausplatz erschienen war. Der SVP-Kantonsrat war am Morgen ins höchste politische Amt des Kantons gewählt worden, mit 139 von 155 massgebenden Stimmen.Seit 62 Jahren sei Otelfingen seine Heimat. «Ein Dorf mit Charakter und ein Symbol für Gemeinschaft», so Sulser. Die Festgemeinde, welche sich bunt gemischt mit Gästen aus allen Sparten präsentierte, sei ein Abbild der Vielfalt und Stärke des Kantons, wo jeder eine Rolle für die und in der Gesellschaft spiele. «Ich habe grossen Respekt vor meiner neuen Aufgabe», so Sulser, welcher alle einlud, sich selber einmal ein Bild einer Ratssitzung zu machen. Jedermann sei eingeladen, ihn bei seiner Tätigkeit zu beobachten im Rathaus Hard. Er sei ja nicht gerade bekannt für vornehme Zurückhaltung, meinte der neue Kantonsratspräsident schmunzelnd, bezeichnete sich selber als angriffiger, aber fairen Politiker. Sulser sieht sich als Brückenbauer, ein Redeverbot für andersdenkende käme nicht in Frage und Probleme müsse man konkret und verantwortungsbewusst angehen.«Ich werde mein Amt mit Hingabe und Leidenschaft ausführen», so Sulser, er appellierte an alle, sich aktiv ins öffentliche Leben einzubringen.«Ich bin überwältigt von dieser Feier und danke allen, welche diese ermöglicht haben», schloss Jürg Sulser seine Rede unter grossem Applaus der Anwesenden.Mit der Ehre des Kantonspräsidiums habe man auch die Aufgabe der Organisation der Wahlfeier erhalten, so Gemeindepräsidentin Barbara Schaffner. «Dies machen wir so, wie man das eben in einem Dorf macht. Unser Gemeinderat ist im Einsatz als Grillmeister, als Chef de Service oder Buffet-Chefin. Und auch Turnverein, Standschützen und Trachtengruppe halfen tatkräftig mit. Musikalisch wurde der Anlass vom Musikverein Regensdorf, dem Jodlerclub Altberg und der Alphorngruppe Reussblick begleitet. Barbara Schaffner erwähnte die Geselligkeit von Jürg Sulser und seine unverkennbare und unüberhörbare Stimme. Ja, die Geselligkeit, die Unverkenn- und Unüberhörbarkeit, das mache ihn zum idealen Kantonsratspräsidenten. «Gute Zusammenarbeit im Kantonsrat lebt davon, dass man auf der persönlichen Ebene einen guten Umgang hat, auch wenn man politisch das Heu nicht auf der gleichen Bühne hat.» Und bei den Ratssitzungen brauche es auch mal eine laute Stimme, welche für Ruhe sorge, damit die Voten aller Ratsmitglieder gehört würden.Sulser wünscht sich für sein Präsidiumsjahr, dass mindestens einmal während einer Kantonsratssitzung alle 180 Ratsmitglieder anwesend sind. Nicht ganz einfach, «aber es hätte eine positive Symbolkraft.» Barbara Schaffner unterstrich diesen Wunsch und meinte, sie wünsche ihm, dass diese Vollbesetzung mindestens einmal Wirklichkeit werde.Extra zum Anlass hatte die Gemeinde Otelfingen Biergläser mit dem Druck zum Präsidialjahr anfertigen lassen. Damit wurde am Fest angestossen und für Jürg Sulser gab es noch eine extra grosse Bierflasche der lokalen Brauerei.Der 62-jährige Otelfinger, Politiker und Unternehmer, genoss den Anlass ihm zu Ehren sichtlich, welcher mit einem Abendessen für die geladenen Gäste seinen Ausklang fand.
Judith Sacchi
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