Jugendliche und junge Erwachsene sollen ihren eigenen Raum bekommen¶
Die reformierte Kirche Furttal will für seine Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Experimentier- und Ermöglichungsraum in Dällikon schaffen. ¶
Die reformierte Kirche Furttal will für seine Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Experimentier- und Ermöglichungsraum in Dällikon schaffen. ¶
Furttal. «Die Idee ist bei einem Open-Space mit den Jugendlichen entstanden», erzählt Pfarrerin Nadja Boeck. Dabei wurde der Wunsch nach einem eigenen Raum geäussert, einem Ort, wo sie Zeit für sich und miteinander haben und auch Veranstaltungen durchführen können. Bei der reformierten Kirche Furttal stiessen sie damit auf offene Ohren, und so wurde ein Konzept ins Leben gerufen, um diesem Wunsch Rechnung zu tragen. Die beiden Pfarrpersonen Nadja Boeck und Micha Rippert erarbeiteten zusammen mit einer Spurgruppe aus den Kreisen der Jugendlichen, wie dieser Ort sein muss. Entstehen wird der Platz, welcher im Moment «Ermöglichungsraum Dällikon» genannt wird, bis der endgültige Name feststeht, im Kirchgemeindehaus. Ein erstes Mal wandte sich dabei die ref. Kirche Furttal für einen Innovationskredit an die kantonale Landeskirche. Diese war von der Idee überzeugt und sprach somit 20 000 Franken. Mit folgender Innovationsidee wurde das Gesuch eingereicht: «Jugendliche und junge Erwachsene haben wenig (physische) Räume im Furttal in denen sie sich treffen können und sicher sind. Ebenso fehlt ihnen Begleitung bei psychischen und seelischen Nöten, die spürbar zunehmen. Viele Jugendliche machen in der Schule oder Online Mobbing Erfahrungen. Darum wollen wir Jugendliche mit einem Ermöglichungs- und Gestaltungsraum befähigen, begleiten, betreuen und unterstützen. Ein Ort der für sie safer space ist, in dem sie Life-Coaching in Anspruch nehmen können und vor allem eigene Ideen entwickeln und umsetzen können.» Der neu geschaffene Raum soll vor allem von den 16 bis 35-Jährigen genutzt werden können. «Unsere Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind eine grosse Stütze in unserer Kirchgemeinde», meint Nadja Boeck. Sie sind die «Adabeis» (auch-dabei-sein) und helfen bei vielen Angeboten als Freiwillige mit. «Ab der fünften Klasse ist es bereits bei den Minis möglich, den Weg zu den Adabeis einzuschlagen», erklärt die Pfarrerin. Geplant ist, die oberen Stockwerke des Kirchgemeindehauses zur Adabeis-Jugendkirche werden zu lassen. Es soll ein Treffpunkt mit Live-Coaching sein, Seelsorge soll stattfinden und auch eine WG ist vorgesehen. «In den zwei Wohnungen sollen vier bis fünf junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahre leben, welche sich an die Selbständigkeit heranwagen wollen», so Boeck. Dieses Vorhaben kann frühestens im Sommer 2025 verwirklicht werden, da bis dahin noch die jetzigen Mieter in den Räumen leben. Bereits nach den Sommerferien wird ein Raum im unteren Bereich des Hauses eingerichtet, heisst, die Adabeis dürfen sich diesen selber so herrichten, wie sie sich wohlfühlen. Ebenso soll es ein Probenlokal für die Adabeis-Band geben, welche sich momentan formiert und bereits ihr erstes Konzert geben konnte. Die Richtung gehe hin zu Popliedern, so Nadja Boeck, was sie auf die Idee brachte, den Texten auch in einem Gottesdienst Raum zu geben und diesen dem Thema zu widmen. Ein erster sogenannter Pop-Gottesdienst wird am10. November stattfinden, gleichzeitig mit einem Tag der offenen Tür in den bereits fertigen Räumen im Kirchgemeindehaus. Vieles ist möglich Und dann soll in den neuen Räumen so richtig Leben einkehren, «für nächstes Jahr ist so einiges geplant», meint Pfarrerin Boeck. «Das Signal zum Willen hier etwas richtig Tolles auf die Beine zu stellen ist auch von den Jugendlichen da», freut sich Naja Boeck. Noch steht das Projekt in den Kinderschuhen, die Pfarrerin sieht aber ein grosses Potenzial und lässt den «Furttaler» ein wenig daran teilhaben. Es sei nun mal eine zweijährige Projektphase und in vier Jahren könne man sagen, ob sich das Projekt etabliert habe. Und wer weiss, vielleicht stelle man dann bei der Landeskirche den Antrag für einen grossen Innovationskredit in der Höhe von 100 000 Franken, könne neue Stellen in diesem Rahmen schaffen, «ja, vieles ist möglich», meint Nadja Boeck. ⋌www.kirche-furttal.ch
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