Hüttiker Kids meistern Verkehrskontrolle «Schulanfang»
Die Kantonspolizei Zürich führte in Hüttikon am Dienstagmorgen im Rahmen des Schul- und Kindergarten-Anfangs eine Verkehrskontrolle zur Unterstützung der Kids durch.
Die Kantonspolizei Zürich führte in Hüttikon am Dienstagmorgen im Rahmen des Schul- und Kindergarten-Anfangs eine Verkehrskontrolle zur Unterstützung der Kids durch.
Hüttikon. Beim Fussgängerstreifen an der Hauptstrasse, der in Richtung Primarschule führte, wurde das Verkehrsverhalten bei der Strassen-Überquerung der Kinder auf dem Schulweg überprüft. Geleitet wurde die Aktion von Markus Jost, der Sachbearbeiter bei der Präventionsabteilung Kinder- und Jugendinstruktion der Kantonspolizei Zürich ist.
Es ging darum, dass die Autos anhalten und die Schüler und Kindergärtner sicher über die Strasse gelangten. Jost betonte gegenüber dem «Furttaler»: «Die Eltern müssen mit den Kindern den Schulweg üben, sie müssen mit ihnen laufen. Wir wirken an einem solchen Tag nur unterstützend.» Vor allem Kleinkinder und Schulanfänger befanden sich denn auch vorwiegend in mütterlicher Begleitung.
«In der ersten Woche steht für diese Kinder aber noch die generelle Eingewöhnung im Programm. Die Kleinkinder müssen sich zuerst daran gewöhnen, dass sie alleine im Kindergarten sind. Frühestens ab der zweiten Woche macht da eine Schulung von uns Sinn», sagt Aktions-Leiter Markus Jost, der langjähriger Kriminalpolizist war. Nun ist er im dritten Jahr in der Präventionsabteilung, Kinder- und Jugendinstruktion tätig. Da ist er zuständig für die Gemeinden Regensdorf, Buchs, Dänikon, Hüttikon, Weiningen, Oetwil an der Limmat sowie Geroldswil. Insgesamt zeichnet Jost in seinem Aufgabenradius für 5000 Schul- oder Kindergarten-Kinder verantwortlich, darunter 55 Kindergärten.
An der Hauptstrassen-Überquerung in Hüttikon in Richtung des Schulhauses Dänikon-Hüttikon waren viele der Primarschüler mit Trottinetts unterwegs. Es stellte sich heraus, dass einige Schüler den Fussgängerstreifen auf dem Trottinett fahrend passierten. Daraufhin folgte von den beobachtenden Polizisten der Hinweis, dass man sowohl mit einem Velo als auch mit einem Trottinett oder E-Scooter fahrend auf dem Fussgängerstreifen keinen Vortritt hätte. Sondern eben nur, wenn man sein Gefährt vor sich her schiebt.
«Junger Mann, schieben!», forderte Polizist Jost denn auch einen Primarschüler auf. Oder eine Polizistin fing Schülerinnen auf der anderen Strassenseite ab und erklärte Ihnen dasselbe. Erst im Vorjahr hätte es an dieser Stelle auch infolge Fahrens auf dem Fussgängerstreifen einen Unfall gegeben, der glücklicherweise aber nicht gravierend war. Insgesamt verhielten sich die Schüler am Dienstag beim Überqueren vorbildlich.
«Das machen sie prima», bestätigte eine Polizistin. Vergleichbar korrekt verhielten sich auch die Automobilisten. Deren Zuvorkommenheit war angesichts der Präsenz von insgesamt vier Polizisten an dieser Stelle allerdings auch nicht verwunderlich. «Frauen, die selbst Kinder haben, halten meist an. Männer dagegen halten wegen Kindern am Fussgänger-Streifen nicht alle, sondern fahren schon mal einfach zu», sagte Jost. Er fordert da mehr Geduld. Eine Trillerpfeife wie von einem Schiedsrichter würde da wohl Abhilfe schaffen.
Der Präventions-Spezialist im Strassenverkehr weiss, dass bei Kleinkindern die kognitiven Fähigkeiten wie auch der Blickwinkel noch zu wenig ausgeprägt sind. Für die Kids im Vor- oder Einschulalter sei es deshalb wichtig, dass sie die Strasse erst überqueren, wenn die Räder der Autos stillstünden. «Erst dann sollen sie laufen. Das müssen sie intus bekommen. Denn Kinder können die Distanz und Geschwindigkeit des Autos nicht einschätzen», erklärt Jost. Im Kindergarten-Alter sei das kognitive Denken mit dem Erfassen einer erweiterten Wahrnehmung erst noch in der Entwicklungsphase.
Jost sprach gegenüber dem «Furttaler» noch das «Eltern-Taxi» an, das in jedem Schulhaus ein Problem sei. Er appelliert an die Vernunft der Eltern und empfiehlt das Laufen für die Kinder. Dabei geht es nicht einmal nur um den Bewegungs-Aspekt. Jost erinnert sich an Schüler-Zeichnungen zum Schulweg-Thema. «Ein Bub zeichnete bei seiner persönlichen Schulweg-Wahrnehmung vier graue Strassen und das Auto.» Ein Kind beim Laufen nehme die Natur dagegen besser wahr. «Es riecht oder bemerkt dann Blumen und Gräser sowie das Büsi.»
Apropos Büsi: Eine Katze sah sich übrigens aus sicherer Entfernung das morgendliche Hüttiker Schauspiel am Zebrastreifen an, ehe sie irgendwann einige Meter neben der signalisierten Fussgänger-Überquerung selbst die Strassenseite wechselte. Wobei sie dies etwas gar gemütlich tat, so dass das Haustier wegen eines herannahenden Autos von einem Polizisten zu einem rascheren Vorwärtsgehen «genötigt» wurde.
Richard Stoffel
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