04.10.2024 00:00
Kindergarten Büngertli in "hellem Kleid"
Der Kindergarten Büngertli in Adlikon bei Regensdorf ist saniert worden und präsentiert sich in neuem Kleid. Die neugestalten und grosszügigeren Räumlichkeiten finden bei den Lehrpersonen grossen Anklang. Vorab die neue Helligkeit begeistert.
Adlikon. Beim Besuch des "Furttalers" im Büngertli beeindruckten die lichtdurchfluteten Räume, von denen die Lehrpersonen schwärmten und in denen die Kindergärtner sichtlich gerne spielten, lernten und beisammen waren.
Beim Büngertli handelt es sich um einen Bau aus den Sechzigerjahren, der Anfang der Siebziger Jahre um eine dritte Einheit erweiterte wurde. Als Teil der Überbauung Sonnhalde steht das Büngertli im kantonalen Inventar der schützenswerten Bauten und damit unter Denkmalschutz. Es folgte nun zuletzt die Sanierung und Erweiterung um Gruppenräume in Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalpflege und Behinderten-Konferenz mit entsprechenden Anbauten im Holzbau. Im Rahmen wird auch ein Flachdach mit neuer Photovoltaik-Anlage installiert. Es gebe noch keinen Ersatz der Ölheizung, die erst vor wenigen Jahren erneuert wurde, aber ein Anschluss an Fernwärme befindet sich in Vorbereitung.
Ganz neu sind drei neue Gruppenräume. Vorher gab es nur einen Therapie-Raum als zusätzlichen Raum. Dieser ist weiterhin vorhanden, beispielweise für eine Logopädin. Und dann gab es auch eine Neugestaltung des Aussenbereichs zum Herumtollen für die Kinder mit neuen Spielgeräten, die bei den Kindergärtnern enorm gut ankommen. Zudem sind die Spielplätze und auch das Gebäude rollstuhlgängig, das Gebäude von aussen her gar beidseitig. Die heutigen Vorgaben verlangen die behindertengerechte Gestaltung, die auch innerhalb des Gebäudes durch entsprechende Toiletten berücksichtigt ist. Der Eintritt ins Gebäude ist nur via Badge eines Büngertli-Mitarbeiters möglich. Der Badge muss zudem
wöchentlich aktualisiert werden.
Aktuell sind zehn Personen im Büngertli angestellt, sieben davon arbeiten als Lehrpersonen mit unterschiedlichen Pensen. Einige davon sind auf das neue Schuljahr hin engagiert worden. Mehrere Lehrpersonen sagten gegenüber dem "Furttaler", dass die erweiterten und neuen Räumlichkeiten ein grosser Gewinn seien und sie sich beim Unterrichten dadurch sehr wohl fühlten. Die meisten lobten die neue "Helligkeit", es sei nun mehr Licht vorhanden in den Räumen. Eine Kindergarten-Lehrerin betonte: "Es ist auch optisch sehr ansprechend herausgekommen. Und es gab neue Möbel. Vorher hatten wir ein Jahr im Provisorium verbracht. Nun fühlen sich die Kinder hier enorm wohl." Gestrichen sei auch viel worden und alle Leitungen wurden neu gezogen, ergänzte Schulleiterin Priska Haller.
Wobei es wegen des Denkmalschutzes einige Bereiche oder Vorhandenes gab, das man nicht ersetzen durfte, wie die Schulleiterin Priska Haller betonte:
"Es gab viele Auflagen durch den Heimatschutz. Von aussen musste es grundsätzlich so aussehen, dass nichts gemacht worden wäre. Beispielsweise die
Fensterbank in den Räumen, der Boden, die Garderobe oder die Tapete draussen - all dies musste man bewahren.
"Materialintensives Arbeiten"
Die eigentlichen Kindergarten-Räume durften auch nicht erweitert werden, dafür baute man zusätzliche Gruppenräume. Beat Hartmann, der Präsident der Schulpflege Regensdorf, sagte gegenüber dem "Furttaler": "Es brauchte eine Grundsanierung. Diese nutzten wir gleichzeitig zur Erweiterung des Komplexes mit den fehlenden Gruppenräumen, das wir diese erstellen können. Dies wurde wie geplant umgesetzt." Nun sei es sichtbar weniger dunkel in den Räumen, bestätigt auch Hartmann. Der Grund-Standard an Möbeln und
Einrichtungen sei aber auch im Falle von Neuanschaffungen prinzipiell gleich. "Was aber immer auch noch zum Kindergarten gehört, ist ein Material-Raum. Denn die Kindergärtnerinnen arbeiten materialintensiv."
Ganz reibungslos verliefen die Bauarbeiten bei der Sanierung laut internen Analysen indes nicht. Nicht nur, weil wegen des Denkmalschutzes Kompromisse notwendig waren. Denn es bestanden unter anderem unterschiedliche Wünsche in der Denkmalpflege und Behinderten-Konferenz, die sich teilweisen widersprachen. Und bei den Kosten hätte vorab die vorher nicht so vorgesehene Rampe Mehrkosten verursacht. Ausserdem erfolgte ein Einbau der Bodenheizung, die erst als Konsequenz der Gebäudehüllen-Sanierung und der entsprechenden Bewilligung, die alten Heizkörper zu entsorgen, möglich wurde. Die letzte Kostenprognose vom 11. Juni 2024 betrug 3,07 Millionen Franken. Das ist rund 10 Prozent höher als budgetiert, wobei diese Rechnung unter anderem noch nicht teuerungsbereinigt ist. Und dazu erfolgt die Bepflanzung des Aussenraums in diesem Herbst. Im Juli 2022 hatte der Gemeinderat von Regensdorf einem Kreditantrag von 2,8 Millionen Franken für die Sanierung und die Erweiterung von Gruppenräumen
zugstimmt.
Am Besuchstag des "Furttalers" standen für die Kindergarten-Schüler des älteren Jahrgangs spielerische Lernaktivitäten bezüglich Feinmotorik im Programm. "Jeder Tag ist klar strukturiert nach entsprechendem Lernziel", betonte die Kindergarten-Lehrerin. Unter anderem ging es darum, Farben zu lernen und zuzuordnen. An zwei Tagen der Woche wird im
Büngertli auf Hochdeutsch unterrichtet, an den drei anderen Tagen der Woche auf Mundart.
Richard Stoffel