Imponierende Abschlussübung der Feuerwehr Unteres Furttal
Otelfingen. Die Feuerwehr Unteres Furttal besteht aus den Gemeinden von Otelfingen, Boppelsen, Dänikon und Hüttikon. Zum zweiten Mal und in Folge wurde bei der Schlussübung auch die Jugend-Feuerwehr für eine Jahresabschlussübung eingebunden. Die Angehörigen der mitwirkenden Jugendfeuerwehr sind zwischen 13 und 17 Jahre alt. Sie könnten sehr gut mit den Erwachsenen mithalten, denn sie haben die identische Ausbildung, betonen die Feuerwehr-Verantwortlichen. Nur zu echten Einsätzen darf dieser Nachwuchs noch nicht ausrücken.
Zahlreiche Vertreter der involvierten Gemeinden sowie ehemalige Feuerwehrleute verfolgten das Geschehen, unter ihnen beispielsweise Hans Aeschlimann, der während 30 Jahren bei der Feuerwehr tätig war und in Buchs-Dällikon von 1988 bis 1998 als Kommandant wirkte. Sein 15-jähriger Enkel war bei der Schlussübung in Boppelsen am Freitag dabei. Geübt wurde in einem Mehrfamilienhaus in Boppelsen, das in den Folgetagen ohnehin komplett abgerissen wurde. Für die Übung wurden extra die Türen verschlossen. Wobei dies die Einsatzkräfte nicht wussten. Mehr als ein Einsatz bei einem Objekt war den Feuerwehrleuten nicht bekannt. Sie mussten sich vor Ort buchstäblich ihren Weg durch die Brand- und Rauchsimulationen bahnen.
Absperrungen und Umleitungen
Beim Einsatz wurde dann die entsprechende Strasse von Boppelsen in Richtung Buchs in beiden Richtungen abgesperrt und umgeleitet. Die Abbruch-Liegenschaft wurde von einem Bopplisser Handwerker zur Verfügung gestellt. Das Ehepaar Peter und Irmgard Eprecht wohnten «den letzten Stunden» ihres Familienhauses tapfer bei. Für die Feuerwehrleute war der Einsatz taktisch sehr spannend, hiess es nach der Einschätzung von Feuerwehr-Fachleuten. Es konnte mit schweren Geräten vorgegangen werden.
Die Feuerwehr Regensdorf unterstützte die FUF für den Einsatz zudem mit der Autodrehleiter, um entsprechende Personen-Rettungen aus den oberen Stockwerken des Hauses durchzuführen. Rauchgeräte sorgten für Qualm und entsprechend beschränkte Sicht in den Innenräumen. Den zu rettenden Personen wurden dann, um sie vor dem Rauch zu schützen, im Haus Flucht-Atemschutzmasken angezogen. Als sie aus dem Haus und ausser Gefahr waren, wurden sie der Sanität übergeben.
Es wurden unter anderen eine Mutter und deren siebenjährige Tochter gerettet und von der Sanität versorgt, befragt sowie unter anderem mit sogenannten Rettungsdecken beziehungsweise Wärmefolien vor der Kälte geschützt. Das gerettete Mädchen sagte gegenüber dem «Furttaler», dass ihr die Rettung Spass gemacht hätte, auch wenn die Atemschutzgeräte der Feuerwehr-Leute etwas furchteinflössend wirkten.
Einsatzleiter der Übung war Andreas Mäder. Er sagte: «Wir wussten einfach, dass es in diesem Mehrfamilienhaus brennt. Dadurch, dass es sich um ein Abbruchhaus handelte, brauchten wir keine Rücksicht zu nehmen.» Dies im Gegensatz zum Vorjahr. Damals fand die Schlussübung in einem denkmalgeschützten Objekt in Otelfingen statt. «Auch in den Ausbildungszentren dürfen wir in der Regel die Türen nicht aufbrechen. Dies war nun bei diesem Haus in Boppelsen nicht der Fall.»
Am Ende erhielten die Feuerwehrleute ein Feedback. Da wurde auch geschaut, wie sie zusammen als und innerhalb des Teams funktionieren. Es ist dies aber keine Leistungsbeurteilung, sondern Inputs im Sinne einer Knowhow-Erweiterung. Die Feuerwehrleute der FUF entstammen denn auch aus den unterschiedlichsten Berufsgattungen. Für einen Zimmermann beispielsweise ist dann der Umgang mit einer Kettensäge natürlich weniger anforderungsreich als es dies für einen «Bürolisten» oder Studenten ist. Dennoch ist jede Einsatzkraft an allen Gerätschaften und Werkzeugen ausgebildet und kann sie bedienen.
Rund 50 FUF-Einsatzkräfte dabei
Ingesamt nahmen rund 50 der 65 FUF-Einsatzleute an der Schluss-Übung 2024 teil. Analysiert wurde beim Einsatz unter anderem auch, ob die Atemschutzgeräte korrekt angezogen wurden und dies auch innerhalb der Zeitvorgaben erfüllt wurde. Heutzutage sind diese fast bei jedem Lösch-Einsatz erforderlich.
Unter den beobachtenden und für ein Feedback zuständigen Einsatzkräften befand sich auch eine Frau. Nadine Jaisli, die sonst die Sanitätsdienst-Ausbildung leitet, sagte gegenüber dem «Furttaler»: «Wir schreiben immer vor der Übung Ziele und Bilanzpunkte auf, das gibt uns den Inhalt der Übung.» Nach der Abschlussübung folgte bei einem gediegenen Abendessen im Golfpark Otelfingen noch das gemütliche Beisammensein, inklusive Ehrungen, Beförderungen oder Verabschiedungen.
Richard Stoffel