Die Primarschulpflege Dänikon-Hüttikon tritt zurück. Präsidentin Fabienne Schenkel nimmt Stellung dazu.
«Furttaler»: Die Schulpflege hat beschlossen ihren Rücktritt zu geben, was hat nun zu diesem Schritt geführt, welchen Sie noch vor kurzem ausschlossen?
Fabienne Schenkel: Es sind zwei Gründe, die im Vordergrund stehen. Die ständigen Angriffe von einem Teil der Elternschaft hat unsere Gesundheit angegriffen und auch unsere Familien in hohem Mass belastet. Wenn wir unsere Gesundheit gegenüber dem Führen eines Milizamtes abwägen, so müssen wir uns letztendlich für die Gesundheit entscheiden. Zweitens möchten wir mit diesem Rücktritt auch den Weg für einen unbelasteten Neuanfang frei machen.
Was heisst das nun für die Schule, wenn die Schulpflege geschlossen zurücktritt und was werden die letzten Amtshandlungen sein?
Wir haben beim Bezirksrat um den Rücktritt nachgesucht. Es ist nun die Aufgabe des Bezirksrates, diese Rücktrittsgesuche zu beurteilen. Stimmt er zu, was wir hoffen, wird ein Sachwalter eingesetzt, bis eine neue Schulpflege gewählt ist. Die letzten Amtshandlungen werden sein, die Übergabe vorzubereiten und an den Sachwalter zu übergeben – wie gesagt, immer vorausgesetzt, dass der Bezirksrat unseren Rücktrittsgesuchen zustimmt.
Sie haben in den letzten Jahren viel einstecken müssen und sich aber immer wieder für ein Weitermachen entschieden. Haben Sie keine Lösung mehr gesehen, das Verhältnis zwischen Schulpflege, Lehrern und Eltern doch wieder in entspanntere Bahnen zu lenken?
Die fundamentale Opposition eines Teils der Elternschaft der letzten beiden Jahre sorgte dafür, dass die Schule zu keinem Zeitpunkt wirklich zur Ruhe kam. Der Hauptteil der Arbeit in der Schulpflege konnte so immer nur unter erschwerten Bedingungen ausgeführt werden.
Gibt es etwas, was die Schulpflege oder auch Sie als Präsidenten rückblickend anders machen würden?
Dass wir vor zwei Jahren bei der Umstellung des ADL-Modells von drei Jahrgangsklassen auf zwei Jahrgangsklassen die Lehrpersonen und Mitarbeitenden zu wenig einbezogen haben, haben wir bereits damals mehrmals erwähnt. Der Entscheid war richtig, der Weg hätte anders gestaltet werden können. Sonst sehe ich nichts, was wir anders hätten machen müssen. In unserer Schule nehmen nun wieder alle Organe diejenigen Aufgaben wahr, die ihnen von Gesetzes wegen zugeordnet sind und das ist gut so.
Hat die Schulpflege ihren Rücktritt bewusst nicht vor der Versammlung vom vergangenen Mittwoch kommuniziert?
Ja, diesen Entscheid haben wir bewusst gefällt. Das Budget 2025 betrifft die Schule Rotflue, nicht in erster Linie die Schulpflege. Es ermöglicht unseren Mitarbeitenden, eine Schule für unsere Kinder zu gestalten. Wir finden es unsäglich, dass einige Eltern und Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Budget und Rechnung jeweils als politisches Instrument einsetzen, um ihre Haltung gegenüber der Schulpflege auszudrücken.
Was wünschen Sie sich für die neue Schulpflege und für das Schulhaus Rotflue?
Es ist nicht an den zurücktretenden Personen, Wünsche an die Nachfolgerinnen und Nachfolger zu äussern. Aber für unsere Schule wünschen wir uns wieder ruhigere Zeiten und die Möglichkeit, auf allen Ebenen konstruktiv arbeiten zu können. Das haben die Schulleitung, die Lehrpersonen und weiteren Mitarbeitenden und vor allem die Kinder verdient.
Nach der letzten Zeit, in welcher der Schulpflege ein rauer Winder entgegenwehte, wird man jemand aus der Schulpflege nochmal auf einer anderen politischen Bühne sehen oder ist das kein Thema mehr?
Wir warten nun zunächst auf den Entscheid des Bezirksrates. Dann geht es darum, dass wir uns wieder um unsere Gesundheit kümmern und etwas zur Ruhe kommen können. Ob jemand von uns in einem anderen Kontext zu einem späteren Zeitpunkt sich wieder politisch engagiert wird später entschieden, wenn es Zeit dafür ist. Im Moment steht ein entsprechendes Engagement nicht zur Diskussion.
Judith Sacchi