24.01.2025 00:00
Spektakulärer Tagbruch im Buchser Bergwerk
Im Quarzsand-Bergwerk Buchs ist es vor Weihnachten im hinteren Teil erosionsbedingt zu einem sogenannten Tagbruch gekommen. Dieser liefert nun eine spannende Einsicht in den Untergrund und in Teile des früheren Bergwerks.
Buchs. Der hintere Bereich des 1923 eingestellten Bergwerks war für Besucher wegen der potenziellen Einsturzgefahr ohnehin nicht zugänglich und befand sich ausserhalb des Besichtigungs-Bereichs. Laut dem Bergwerkforschungs-Experten und Buchautoren Roger Widmer entstand das Loch, weil die Stützen eingefallen sind und Material von der Decke kommt. «Es ist dies eine normale Entwicklung im Laufe der Zeit», sagt Widmer und ergänzt, dass die jahrelangen Erschütterungen durch den Strassenverkehr diese Erosion beschleunigten. Für die Besucher bleibt das Bergwerk seit dem Einsturz zu Weihnachten geschlossen, die Führungen sind eingestellt.
Die Situation wird aktuell beobachtet, ein Geologe wird demnächst vor Ort eine ausführliche Analyse vornehmen. Zudem wird eine Auffüllung erfolgen. Laut Widmer kann davon ausgegangen werden, dass das Bergwerk bis Ende März für Besucher wieder freigegeben wird. Beatrice Kathriner, die seit acht Jahren die Besichtigungen im Bergwerk durchführt, sagt gegenüber dem «Furttaler», dass die Sicherheit der Besucher immer an allererster Stelle für sie stünde. Geologen kontrollieren zudem auch die Begehbarkeit der Besucherabschnitte regelmässig.
Checks vor jeder Führung
Und Kathriner betont selbst: «Ich schaute vor jeder Führung immer auch nach, ob es problematisch sein könnte.» Sie berichtet gegenüber dem «Furttaler» davon, dass in den letzten zwei Jahren das Wetter für unterschiedliche Verhältnisse gesorgt hätte: 2023 herrschte im Sommer Trockenheit, im letzten Jahr das Gegenteil. Für die Besucher bedeutete dies 2024 deshalb oft, mit Gummistiefeln oder zumindest wasserdichten Schuhen an die Führungen des vor 130 Jahren gebauten Bergwerks zu kommen. Oder es wurde halt ein Besichtigungstermin gestrichen.
Rund zwei Meter tief
Das rund zwei Meter tiefe Loch befindet sich auf einer Weide. Es ist durch einen Zaun geschützt und zusätzlich durch ein Warnband abgesteckt. Durch die Komplett-Streichungen der Führungen entgehen auch der Eigentümer-Familie um Reto Wetzel gewisse Einnahmen. Zudem entstehen durch die Auffüllungsarbeiten auch Ausgaben. Wetzel selbst erhält zudem zahlreiche «Gwunder-Anrufe», seit die Gemeinde unlängst eine kurze Mitteilung mit Foto zur Sache aufgeschaltet hat und die Gemeinde betont, «zu gegebener Zeit wieder zu kommunizieren».
Richard Stoffel