Die imposante Emma-Kunz-Grotte im Römersteinbruch in Würenlos. Bild: Janik Schmid
02.05.2025 08:00
Die mystische Emma-Kunz-Grotte von Würenlos
Versteckt in einer idyllischen Waldlichtung oberhalb von Würenlos liegt ein Ort, der Geheimnis, Geschichte und spirituelle Kraft vereint: die Emma-Kunz-Grotte. Umgeben vom mystischen Römersteinbruch erzählt dieser Ort von einer aussergewöhnlichen Frau – der Künstlerin, Heilpraktikerin und Forscherin Emma Kunz.
Region. Beim Aufstieg entlang der Steinbruchstrasse erinnert kurz vor dem Anwesen ein Schild: «Sie betreten ein historisch bedeutsames Gelände – den Römersteinbruch von Würenlos mit dem Emma-Kunz-Zentrum.» Es sei ein Ort der Kraft, ein Ort der Stille und der Energie. «Im Andenken an Emma Kunz empfehlen wir diesen Ort Ihrer besonderen Aufmerksamkeit und Sorgfalt», heisst es weiter auf dem Schild. Für die Zeit des Besuches sei auf die Begleitung von Vierbeinern zu verzichten, das Rauchen zu unterlassen, keine Inschriften anzubringen und weder Steine noch Pflanzen zu entfernen.
Das Emma-Kunz-Zentrum liegt oberhalb der Ortschaft Würenlos an der Steinbruchstrasse 5 auf einem kleinen Hügel in einer idyllischen Waldlichtung. Das gesamte Gut ist Emma Kunz (1892-1963) gewidmet. Sie war eine renommierte Schweizer Künstlerin, Heilpraktikerin und Forscherin. Als eines von zehn Kindern wuchs sie im Aargauischen Brittnau auf, wo sie auch zur Schule ging. Drei ihrer Geschwister starben bereits im Kindesalter, der Vater und ein Bruder nahmen sich das Leben, als Emma gerade einmal 17 Jahre alt war. Mit 18 Jahren begann sie, sich mit Telepathie und Prophetie auseinanderzusetzen. Unter anderem beschäftigte sie sich mit Radiästhesie, einer Parawissenschaft von angeblichen Strahlenwirkungen auf Organismen. Ihre Therapien sollen oft zu bemerkenswerten Erfolgen in der Behandlung ihrer Patienten geführt haben.
Ein heilendes Gestein
Ab 1933 begann die Heilpraktikerin, mit dem Pendel Kraftströme der Erde zu untersuchen. Sie wollte damit heilende Kräfte in Würenloser Gestein gefunden haben. Diesem Heilgestein gab sie den Namen AION A, welches als Naturheilmittel abgebaut und verkauft wurde. Anton Meier, der Gründer des Emma-Kunz-Zentrums, soll 1941 als erster Patient durch AION A von den Nachwirkungen seiner Kinderlähmung geheilt worden sein.
Ab 1938 benutzte Emma Kunz das Pendel auch für ihre Kunst, welche sie selbst stets als Forschung betrachtete; sie malte damit auf Millimeterpapier grossformatige Bilder. Als Heilpraktikerin erregte sie mit ihren Heilungen und Prophezeiungen bereits grosses Aufsehen, doch mit ihren streng geometrischen Bildern hatte sie als Künstlerin nach ihrem Ableben Weltruf erlangt. 1953 veröffentlichte sie das Buch «Neuartige Zeichnungsmethode», in dem sie ihre eigenen Vorstellungen der Forschung und Malerei demonstrierte. Im Museum des Emma-Kunz-Zentrums sind rund 40 ihrer Werke sowie einige ihrer Notizen, Skizzen und Werkzeuge ausgestellt.
Eine Grotte als Kraftort
Herzstück des Emma-Kunz-Zentrums bildet die Grotte im Römersteinbruch. Diese imposante Felsgrotte war für Emma Kunz ein Kraftort. Sie suchte ihn immer wieder auf, um sich darin, wie sie es nannte, «aufzuladen wie eine Batterie». «Die Grotte wirkt ausgleichend und harmonisierend auf Körper und Geist», soll Emma Kunz über den Ort postuliert haben. Zahlreiche biophysikalische Messungen würden die erstaunliche Energiedichte bestätigen, die an dieser Stelle aus dem Erdinnern kommt und für viele Menschen auch spürbar sei. Neben dem Museum und der Grotte befindet sich auf dem Gehöft eine gemütliche Teestube, um nach all den Eindrücken und Erfahrungen der Kunst und Natur einzukehren.
Die Öffnungszeiten des Emma-Kunz-Zentrums sind Dienstag bis Sonntag von 12 bis 17 Uhr. An Feiertagen ist ebenfalls geöffnet. Für Einzeltermine in der Grotte braucht es eine Voranmeldung, Sammeltermine sind ohne Voranmeldung möglich.
Reservation und weitere Informationen auf oder per Telefon unter der Nummer 056 424 20 60.
Janik Schmid