Lukas Zumsteg, Vorsitz der Fachpreisrichter, präsentierte an der Vernissage die sechs Projekte des Wettbewerbs. Bild: Janik Schmid
06.06.2025 08:00
Ein Siegerprojekt mit Weitblick
Bei der gut besuchten Vernissage im Singsaal der Sekundarschule Ruggenacher 2 wurden am vergangenen Montag die sechs Wettbewerbsbeiträge zur geplanten Erweiterung der Schulanlage präsentiert. Im Zentrum stand das Siegerprojekt.
Regensdorf. Viele Interessierte fanden sich am vergangenen Montagabend im Singsaal der Sekundarschule Ruggenacher 2 zur Vernissage der Wettbewerbsausstellung ein. Bei grosszügigem Apéro und intensiven Gesprächen standen sechs Architekturprojekte im Zentrum, die sich mit der dringenden Erweiterung der Schulanlage befassen. Im Fokus: das Siegerprojekt «En plein air» des Zürcher Unternehmens Soppelsa Architekten GmbH.
Bereits ab dem Schuljahr 2027/28 wird der Schulraum im bestehenden Ruggenacher 2 nicht mehr ausreichen. Heute bietet die Anlage Platz für maximal 450 Schülerinnen und Schüler – das wird künftig zu wenig sein. Zudem besteht erheblicher Sanierungsbedarf, insbesondere bei den veralteten Turnhallen. Die Sekundarschulgemeinde Regensdorf/Buchs/Dällikon reagierte mit einem Architekturwettbewerb, um die Anlage um drei Lernlandschaften und zwei Doppelturnhallen zu erweitern. Ziel war ein Projekt, das nicht nur funktional und wirtschaftlich überzeugt, sondern auch städtebaulich und architektonisch hohen Ansprüchen genügt.
Zukunftsorientiertes Konzept
Sechs Generalplanerteams schafften es nach einem selektiven Verfahren in die engere Auswahl. Die eingereichten Projekte deckten ein breites Spektrum möglicher Lösungen ab. Am Ende entschied sich die Jury für das Projekt «En plein air». Im Rahmen der Vernissage stellte Lukas Zumsteg, Architekt und Juryvorsitzender, alle sechs Projekte vor und erläuterte jeweils Stärken und Schwächen. Besonders betonte er die klare räumliche Gliederung des Siegerprojekts und den grosszügigen Aussenraum, der durch die Distanz zwischen Schulhaus und neuer Turnhalle entsteht: «Das haben wir als grosse Qualität angesehen.» Trotz seiner abweichenden Typologie zum bestehenden Areal sei das Projekt eine Bereicherung mit langfristiger Perspektive, so Zumsteg.
Rolf Ottiger, Vizepräsident der Schulpflege und Ressortvorstand Infrastruktur, hob ebenfalls die Bedeutung für die ganze Bevölkerung hervor: «Die Anlage soll nicht nur der Schule, sondern auch den Vereinen dienen.» Auch wenn einige Punkte – etwa die Grösse der Garderoben, die Parkplatzsituation oder zusätzliche Räume für Vereine – noch optimiert werden müssten, sei das Potenzial eindeutig. «Es war anstrengend, eine Entscheidung zu fällen. Aber am Schluss war der Entscheid klar.» Besonderen Dank richtete Ottiger an Sabine Meier, Fachspezialistin Schulliegenschaften, für ihre zentrale Rolle im Projektverlauf.
Priska Hänni, Präsidentin der Sekundarschulpflege, betonte, dass es sich beim Projekt um dringend benötigten Schulraum handle: «Nicht nur die Schule, auch die Vereine haben derzeit zu wenig Platz.» Auch durch die geplante Vergrösserung des Singsaals könne man ein grösseres kulturelles Angebot schaffen. Die Offenheit und Verbindung des Sportplatzes mit dem Pausenbereich habe sie am Siegerprojekt besonders überzeugt. Die Entscheidung sei jedoch keineswegs leichtgefallen. Zwei Tage dauerte die intensive Beratung mit dem Expertenteam, unter anderem aus dem Brandschutz und der Statik. Am Ende habe aber die hohe Flexibilität von «En plein air» überzeugt.
«En plein air» auf allen Ebenen
Nino Soppelsa vom Siegerteam zeigte sich erfreut über den Erfolg. Auch wenn sein Architektenteam schon öfter Wettbewerbe gewonnen hat – es ist seit gut 15 Jahren in Zürich etabliert – sei es nach wie vor nichts Alltägliches und bleibe immer etwas Besonderes. «Dieses Projekt hier in Regensdorf hat uns sehr interessiert. Wir haben an unserem Konzept rund zweieinhalb Monate getüftelt und verschiedene Varianten überlegt. Wir sind froh, konnten wir mit dieser Variante die Jury überzeugen.» Der Name «En plein air» sei zudem Programm: «Es geht um Leichtigkeit und Durchlässigkeit – innen wie aussen und auf allen Ebenen». Für den Wettbewerb erhielt das Siegerteam ein Preisgeld von 50'000 Franken.
Am 30. November kommt das Projekt an die Urne. Die Hoffnung der Schulpflege: eine klare Zustimmung durch den Souverän. Denn klar ist – die Kapazitätsgrenzen sind erreicht, und die Bevölkerung erwartet mehr Raum für Schule, Sport und Kultur.
Die Ausstellung der Projekte ist noch bis Donnerstag, 12. Juni, jeweils werktags von 17 bis 19 Uhr im Singsaal der Sekundarschule Ruggenacher 2 (Trakt B) an der Adlikerstrasse 86 in Regensdorf zu sehen. Am Wochenende und an Pfingstmontag bleibt sie geschlossen.
Janik Schmid